„Ich könnte mir kein schöneres Leben vorstellen.“

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Designer Marcel Ostertag



Modedesigner Marcel Ostertag kann schon auf viele Erfolge zurückblicken. Sein Studium in London schloss er mit Auszeichnung ab und gründete 2006 sein eigenes Label mit Hauptsitz im Münchner Glockenbachviertel. Seine Kollektionen, die sich vor allem durch klare Linien und aufwendig gearbeitete Details auszeichnen, präsentierte er bereits in London, Shanghai und natürlich auf der Berlin Fashion Week . Uns hat er erzählt, warum er nur in Deutschland fertigen lässt und was ihn inspiriert. 

Warum bist du Modedesigner geworden?

Ich habe mich schon als Kind mit Farben und Materialien beschäftigt, war sehr kreativ und habe viel ausprobiert. Die Entwicklung zum Berufswunsch des Designers war früh angelegt.

Du hast am Central St. Martins College studiert; was war das Wichtigste was du hier gelernt hast?

„Express yourself“ das habe ich vor allem dort gelernt.

Was rätst du jungen Menschen, die in der Modewelt Fuß fassen wollen?

Seid offen für verschiedene Wege zum Erfolg und macht euch genau Gedanken, wohin ihr mit eurem Label wollt und wer eure Kundin oder Kunde ist.

In deiner Bachelor-Modenschau hast du ausschließlich Männermode gezeigt, nun hast du dich als Designer für Womenswear etabliert? 

Im Grunde genommen wollte ich schon immer gerne Frauen anziehen. Die vielen Ausdrucksmöglichkeiten in der Mode für Frauen haben mich gereizt. Aber tatsächlich würde ich gerne mal wieder eine Männerkollektion entwerfen.

Modedesigner – das klingt immer so glamourös. Wie würdest du dein Leben beschreiben?

Ab und zu ist es auch glamourös. Aber hauptsächlich ist es ein Beruf, der viel Zeit, Kreativität, Begeisterungsfähigkeit und vor allem Durchhaltevermögen fordert. Ich reise viel und treffe wahnsinnig spannende Menschen und arbeite in meinem Traumberuf. Ich könnte mir kein schöneres Leben vorstellen.

Du produzierst ausschließlich in Deutschland- Warum?

Ich lege sehr viel Wert auf traditionelle Unternehmenswerte und Nachhaltigkeit. Deshalb produziere ich ausschließlich in Deutschland. Hier ist jeder Produktionsschritt transparent und qualitativ einfach hervorragend. Viele Kunden zahlen für diese Werte gerne einen angemessenen Preis.

Hat die deutsche Modeszene eine Zukunft? 

Definitiv hat sie das. Es gibt eine Menge toller junger deutscher Labels. Und die Branche erfindet sich gerade neu und geht innovative Wege.



Aktuelle Kollektion
Foto: Marcel Ostertag 

Wie würdest du den Stil deiner Entwürfe beschreiben?

Als Ambivalenz von Klassik und Moderne. 

Sind deine Entwürfe oft konkreten Themen und Inspirationen gewidmet?

Ja, meine Kollektionen haben immer ein Thema, eine Inspiration, der sie sich unterordnen. Zurzeit widme ich meine Kollektionen einem Zyklus von Elementen. Vergangenen Winter dem Feuer mit „LAVA“, kommenden Sommer der Erde mit „Desert“ und nächsten Winter dem Wasser mit „Rain“.

Dein Firmensitz ist in München, warum nicht Berlin? 

Unser Headquarter zieht im März nach Berlin; das Design-Team bleibt auf Grund der Nähe zur Produktion in Niederbayern in München.


Der Showroom in München
Foto: Ricarda Datz 

Kurz vor der Show: Was geht dir durch den Kopf?

Ich genieße die positive Anspannung und freue mich auf die Show. Wir sind immer gut organisiert und selten im „Last Minute Stress“.

Welche Projekte stehen in nächster Zeit bei dir an?

Das Hauptprojekt wird der Unternehmensumzug nach Berlin sein. Das wird ein spannendes Jahr mit vielen neuen Projekten. 


Vielen Dank für das Gespräch, Marcel! 


VON RICARDA DATZ


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1 Kommentare

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