„Einfach Leidenschaft, was soll ich sagen!“

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Das Monokel Berlin Team:
Alexander Davaroukas, Bilal Taher und Philipp Wyss
Foto: Monokel Berlin

Monokel Berlin ist die Lösung für all die modebegeisterten Männer, die für einen fairen Preis einen tollen Anzug und die nötigen Accessoires bekommen wollen. Wir haben mit einem der Gründe - Alexander Davaroukas - gesprochen und er erzählt uns wie der eigene Wunsch nach hochwertiger Mode für Männer die Idee des eigenen Stores und Konzeptes entfachte. 


Wann und mit wem hast du Monokel Berlin gegründet?

Vor etwas mehr als einem Jahr, im Oktober 2014. 
Wir sind ein Gründerteam, bestehend aus meinen Kollegen Bilal Taher, Philipp Wyss und mir.


Habt ihr eine Ausbildung in Bezug auf Maßschneiderei oder Männermode?

Wir haben, neben diversen Schulungen für Vermessung, Körperhaltung und Anatomie, mehrere Jahre Erfahrung im Bereich Mode, vor allem in der klassischen Herrenmode, gesammelt.


Ihr schneidert nach Maßkonfektion und nicht nach Maßschneiderei? Kannst du kurz den Unterschied erläutern und den Grund nennen, warum ihr euch für Maßkonfektion entschieden habt?

In der Maßschneiderei wird ein Schnitt konstruiert, der ausschließlich auf den Maßen des Kunden basiert. In der Maßkonfektion werden Schnitte auf der Basis von bereits existierenden Grundschnitten an den jeweiligen Kunden angepasst.

Unser Ziel mit Monokel Berlin ist es einem breiteren Publikum Zugang zu qualitativ hochwertigen Hemden, Anzügen und Mänteln mit individueller Passform zu verschaffen. Mit Maßkonfektion haben wir die Möglichkeit, dies zu einem attraktiven Preis anzubieten, ohne an Qualität einzubüßen.




"Wir nehmen uns durchschnittlich zwei Stunden für eine Beratung Zeit."



Mode in Deutschland ist im Allgemeinen, aber vor allem bei Männern, eher als unwichtig angesehen. Wieso habt ihr euch dennoch dafür entschieden, ein Männergeschäft aufzumachen?

Ich kenne keine unmodischen Männer! (Alex schmunzelt)

Es gibt deutlich wichtigere Themen mit denen wir uns befassen können als Mode. Nichtsdestotrotz spielt Mode, beziehungsweise ein gepflegtes Äußeres bei Männern eine immer größere Rolle. Zumindest heutzutage übergreifend innerhalb der sozialen Schichten. Wie wir durch den Erfolg von Unternehmen wie Outfittery und Modomoto sehen, betreten viele Männer dabei Neuland.

Mit Monokel Berlin haben wir ein Label gegründet, das sich nicht ausschließlich auf individuelle Passform und Gestaltung von Anzügen konzentriert, sondern genauso auf individuelle Beratung. Wir nehmen uns durchschnittlich zwei Stunden für eine Beratung Zeit und orientieren uns dabei hauptsächlich an den Ansprüchen und Erwartungen, die der Kunde an den Anzug hat. Somit bieten wir modeaffinen Kunden die Möglichkeit, eine Garderobe nach ihrer ästhetischen Vorstellung zu kreieren und Männern mit Modeinteresse eine Garderobe zusammenzustellen, die sich dem Lifestyle und praktischen Ansprüchen anpasst.


Die Nachhaltigkeit wird in Deutschland und in der Mode immer wichtiger. Maßkonfektion trifft somit ja genau den jetzigen Zeitgeist. Merkt ihr am Geschäft, dass die Konkurrenz steigt und immer mehr nachhaltige Mode verkaufen wollen?

Mit Sicherheit bekommt der Nachhaltigkeitsgedanke zu Recht immer mehr Aufmerksamkeit. Wir beschäftigen uns seit unserer Gründung nicht mehr damit, was die Konkurrenz macht oder wie wir uns am besten mit ihnen messen können, sondern fokussieren uns darauf, eine Marke zu schaffen, wie wir sie selber gesucht haben. 



Foto: Monokel Berlin

Ihr verwendet nur hochwertige Materialien wie Wolle, Kaschmir oder Tweed. Von wo erhaltet ihr diese Stoffe?

Unsere Stoffe beziehen wir fast ausschließlich von Webereien in Italien und England. Dabei können wir auf deren Jahrzehnte lange Erfahrung zurückgreifen und unseren Kunden die bestmögliche Qualität bieten.


Seid ihr im Laden immer selbst vor Ort und legt auch selber Hand an?

Unser Team ist seit der Gründung zwar gewachsen, jedoch sind wir weiterhin jeden Tag im Store. Der Verkauf bei uns ist ausgesprochen persönlich und beratungsintensiv, weshalb der direkte Kundenkontakt der Entscheidungsträger essentiell für jeden Bereich des Unternehmens ist.

Foto: Monokel Berlin

Hast du ein Lieblingsaccessoire, was deiner Meinung nach jedes Outfit aufwertet?

Die Krawatte. Na gut, vielleicht noch mein silbernes Oldtimer-Zigaretten-Etui.



Lieber ein richtiger Anzug, als fünf billige im Schrank



Warum sollte jeder Mann einen maßgeschneiderten Anzug und ein Hemd im Schrank haben?

Damit er nicht fünf billige Anzüge im Schrank hat. Jeder Mann braucht spätestens zu bestimmten Anlässen einen Anzug. Wir sorgen dafür, dass der Kunde sich in diesem wohl fühlt, und der Anzug nicht aussieht wie geliehen oder aufgezwungen. 



Trägst du jeden Tag Anzug, oder zumindest ein Hemd?

Bei der Arbeit sowieso, aber auch privat wird man mich nur selten ohne Anzug, Hemd und Krawatte antreffen. Einfach Leidenschaft, was soll ich sagen!


Habt ihr Stammkunden?

Sehr viele sogar. Nach mehrfachem Tragen überzeugen sich unsere Kunden nicht nur von den optischen Vorteilen einer Garderobe nach Maß, sondern viel mehr von den praktischen und bequemlichen Vorteilen, die diese bietet.

Nachdem wir die Schnittmuster für unsere Kunden hinterlegen und auf Wunsch bzw. auf Grund von körperlichen Veränderungen konstant anpassen, ist auch der Nachbestellprozess unkompliziert.



Kommen auch zufällig Leute zu euch in den Laden oder wirklich nur die, die sich damit beschäftigt haben und einen Termin vereinbart haben?

Unser Store liegt zwar abseits der Haupteinkaufsstraßen, um unseren Kunden auch die gewünschte Privatsphäre zu bieten, trotzdem sind ca. 35 % unserer Kunden Laufkundschaft. Wir haben immer öfter Kunden, die sich mit der Maßkonfektion noch nicht beschäftigt haben und merken, dass sie für das selbe Geld, wie für einen Anzug von der Stange sich einen persönlichen Anzug anfertigen lassen können.

Foto: Monokel Berlin

Wie ist euer durchschnittlicher Kunde? 

Das Einzige, was alle unsere Kunden vereint, ist, dass sie männlich sind. Wir haben Kunden aller Altersklassen; wenn wir es vom Alter eingrenzen, so sind die meisten Kunden zwischen 25-40 Jahren alt. Dabei lassen sich drei Kategorien festlegen: Die beruflichen Anzugsträger. Die Kunden, welche für eine Hochzeit oder ähnliche Events einen Anzug brauchen. Und die, die wir "Künstler" nennen. Während die beruflichen Anzugsträger tendenziell klassischere Anzüge kaufen, ist unsere dritte Kundengruppe sehr kontemporär.

Vielen Dank für das Gespräch, Alex!

VON VANESSA PESCHLA


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