„Ich fahre erfolgreich zweigleisig.“

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Designer Sebastian Schmidt
Foto: Rauhutphotography



Vielleicht liegt es an seinem Beruf, dass Sebastian auf die Idee kam, Jutebeutel zu verschönern. Er ist Deutschlehrer, und haben nicht immer die Deutschlehrer früher die Hefte und Butterbrotdosen in fragwürdigen Stoffbeuteln transportiert? Aus einer Laune heraus kreierte er seine eigenen Beutel, denn wenn man schon etwas um die Schulter hängen hat, dann soll das wenigstens auch cool aussehen.
Er plauderte mit uns über sein Label und wie sich Instagram auf seine Marke auswirkt.


Hallo Sebastian! Stell dich doch bitte kurz vor und was machst du?

Ich bin Sebastian, 30 Jahre alt und komme aus Köln. Ich führe seit mehr als fünf Jahren das Streetwear-Label JUTE BEUTEL, betreibe das Blog  www.sebastiansview.com und bin als Lehrer tätig. 

Was war das Wichtigste, was du in deinen verschiedenen Berufsbereichen gelernt hast? 

Viele Stationen: Journalismus (Axel Springer), dann zur PR und nun Designer und Blogger. Alle Stationen und die damit verbundenen Erfahrungen zusammen waren ganz wichtig, weil jede Station auf der vorherigen beruht. Ohne mein Germanistik-Studium (Lehramt), hätte ich mich nicht im Journalismus-Bereich ausprobiert. Dort habe ich u.a. auch mit PR-Agenturen zusammengearbeitet, wollte also anschließend auch diese Seite der Kommunikation kennenlernen. Der nächste Schritt, das eigene Label und das Bloggen, resultieren maßgeblich aus diesen Erfahrungen. 

Du bist Deutschlehrer, wie kamst du überhaupt zur Mode? 

Mode hat mich seit Kindesalter interessiert und fasziniert. Schon immer habe ich mich gerne über Mode ausgedrückt. Mode ist mein Hobby und eine Leidenschaft. Mode als Beruf hat sich aber eher zufällig ergeben. Als ich 2009 in der PR gearbeitet habe, habe ich überwiegend Kunden aus dem Modesektor betreut. Anschließend folgte mein eigenes Label- was auch mehr glückliche Fügung als die Verwirklichung eines durchdachten Businessplans war. Parallel absolvierte ich 2010 mein Referendariat und fahre beruflich nun erfolgreich zweigleisig. 

Alles hat mit einem bedruckten Jutebeutel begonnen- Wie hat sich dein Label in den letzten Jahren entwickelt?

 2010 noch vor dem großen „Jutebeutel Hype“ haben wir angefangen Jutebeutel – anfangs mehr für uns als für die breite Masse – zu produzieren. Nach und nach haben wir unsere Produktpalette erweitert. Wir bedrucken Shirts und Pullover, besticken Beanies und Caps, bieten iPhone Cases an und haben seit 2014 eine eigene Interior-Kollektion mit vielen Artprints.


Jutebeutel
Foto: Sebastian Schmidt 


"Der ökologische Aspekt- ,,Jute statt Plastik"- ist entscheidend für unsere Arbeit."

Worauf legst du bei deinen Kollektionen besonders Wert? 

Ich versuche mich an dem aktuellen Zeitgeist zu orientieren und Trends aufzunehmen. Gleichzeitig möchte ich aber, dass die Handschrift des Labels zu erkennen ist. Außerdem wollen wir Mode machen, die für jedermann erschwinglich ist. Da wir nicht fremd- sondern selbst produzieren, können wir unsere Produkte zu einem guten Preis anbieten.

Wo verkaufst du deine Produkte? 

Wir verkaufen unsere Produkte überwiegend in unserem eigenen Onlinestore auf www.juteBeutel.net . Aber auch ausgewählte Stores in Köln, Hamburg, Berlin bieten eine Auswahl unserer Produkte an.

Wie sehen die typischen Kunden deiner Jutebeutel und deiner Shirts aus? 

Unsere Zielgruppe ist breit gefächert. Schüler, Studenten, Streetstyle-Liebhaber jeden Alters. Unsere Zielgruppe ist trendorientiert, nimmt Mode nicht zu ernst, hat Spaß an ihr und bringt das durch unsere Statement-Prints eben zum Ausdruck.

Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus, was sind deine Hauptaufgaben und was gibst du ab? 

Ich kümmere mich um die Buchhaltung und das Marketing für JUTE BEUTEL. Zwei weitere Mitarbeiter kümmern sich um die Produktion und die logistische Abwicklung und ein Kommunikationsdesigner um die Pflege der Internetseite. Ich kümmere mich täglich um neue Fotos und Content für meinen Blog www.sebastiansview.com und meinen IG-Account @______sebastian. Außerdem treffe ich mich mit Kunden und Kooperationspartnern.

"Instagram, hier kann ich auch Kunden erreichen die noch nicht zum Stammkundenkreis gehören."

Wirkt sich Instagram positiv auf deine Marke aus? 

Ja, natürlich. Instagram ist DAS Kommunikationsmedium der Zeit. Ich nutze Instgram fleißig. Wir haben einen JUTE BEUTEL Account (jute_beutel), auf dem wir neue Produkte zeigen, Gewinnspiele anteasern aber auch natürlich die Looks unserer Kunden im JB-Produkt reposten. Auf meinem privaten IG-Account (@______sebastian) stelle ich auch in regelmäßigen Abständen Dinge von JB vor, weil ich mich natürlich auch privat mit den Produkten kleide oder die Artprints meine Wohnung– Interior ist ein großes Thema auf meinem Account – schmücken. Dadurch habe ich die Möglichkeit auch Leute auf die Marke aufmerksam zu machen, die noch nicht zum Stammkundenkreis, der natürlich hauptsächlich dem JB-Account folgt, gehören.

Was steht in nächster Zeit bei dir an? 

Wir haben ganz aktuell unsere neue Kollektion gelauncht. Ein bunter Mix von allem: Statement-Shirts, Gymbags, neue Handycases mit Marmorprint und viele viele neue Kalender für 2016- die sind jedes Jahr der Knaller und das perfekte Weihnachtsgeschenk. 


Kalender für 2016
Foto: Sebastian Schmidt

Vielen Dank für das Gespräch, Sebastian!

VON RICARDA DATZ 
















              

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3 Kommentare

  1. Hallo Ricarda,

    ein wirklich schönes Interview!

    Aber es wäre schön gewesen, wenn du selbst Bilder gemacht hättest. Oder es ein Bild von dir und Sebastian geben würde. Einfach damit man auch sieht, dass du ihn wirklich getroffen hast.

    Liebe Grüße,
    Melanie

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  2. Liebe Ricarda,

    ich kann mich nur dem Kommentar anschließen. Selbstgemachte Bilder wären schöner und persönlicher gewesen. Aber ansonsten ein sehr sehr schönes Interview!

    Viele Grüße
    Liana

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  3. Hallo Ricarda,

    den Artikel finde ich super, liest sich sehr gut.

    Im Teaser steht, dass Sebastian Designer ist – davon kommt aber im restlichen Verlauf des Artikels nichts mehr vor.
    Das ist eigentlich total schade, denn gerade das hätte mich interessiert.
    Das ist meine einzige negative Kritik, dass da etwas mehr Augenmerk hätte draufgelegt werden können – aber sonst finde ich den Text gut :)

    Viele Grüße

    Simon

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