Mode lesen und denken können - Der Modejournalist

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Angehende Modejournalistin

Bild: Vanessa Peschla
Mode ist alles- Der Seismograf ihrer Zeit

,,Hä, das kann man studieren? Habe ich noch nie gehört! Braucht man das?“ Oder, ,,Ach cool, dann schneiderst du deine eigenen Sachen?“ Typische Reaktionen, wenn ein Modejournalismus-Student auf seinen Beruf angesprochen wird.

Modejournalismus ist nicht nur das Besuchen der Fashion Weeks und sich schön anziehen, sondern ein Kulturphänomen. Und wer über Mode schreiben will, muss sich mit weit mehr als Mode beschäftigen, so auch der Modekritiker Peter Bäldle (SZ):
,,Wer über Mode schreiben will, muss sich mit allem beschäftigen. Sogar mit Politik. Denn Mode ist alles. Sie ist der Seismograf ihrer Zeit. Mode zeichnet Schwingungen auf, bevor die Gesellschaft die Erschütterung spürt. Ein Modekritiker muss diese Zeichen lesen können.“

Der Modejournalist ist Fachjournalist - Der Modereporter berichtet über Modenschauen, der Kritiker schreibt über Kollektionen, der Mode-Autor verfasst Reportagen über eine ganze Modewoche, Feature über eine Muse oder ein Porträt über Designer.
Wichtig ist hierbei das neutrale Urteilsvermögen, hierfür müssen Modejournalisten ihren eigenen Geschmack außer Acht lassen.

Moderedakteure, diese sind im Mode-Ressort einer Zeitschrift ansässig und arbeiten als Stylist für große Fotoproduktionen, sie schreiben also nicht. Der Stylist verpasst einem Thema mit Hilfe von Kleidung und Accessoires genau seine Handschrift. Er muss seinen persönlichen Geschmack einsetzen.



Die Ausbildung zum Modejournalisten

Als Institution bildet die AMD Akademie für Mode und Design in Deutschland den Beruf des Fachjournalisten für Mode aus und verbindet dabei journalistisches Handwerk mit Medienkompetenz und visueller Kommunikation. Die Auszubildenden bringen nicht nur die Leidenschaft für Mode und Trends mit, sie werden hier als Modeexperten ausgebildet. Kunstgeschichte, Kostümgeschichte, Modefotografie, Stilkunde und das nötige Fachvokabular werden ihnen hier ans Herz gelegt. Denn wie Studienleitung Sabine Resch so schön sagt: ,,Man sollte erst die Regeln kennen, bevor man sie bricht.“

Dass man nach der Ausbildung bei verschieden Medien und in unterschiedlichen Bereichen arbeiten kann, zeigen zum Beispiel die AMD-Absolventen Dennis Braatz, Samira Fricke und David Kurt Karl Roth.

Dennis Braatz hat den Bereich des Fachjournalisten eingeschlagen; er schreibt für die Süddeutsche Zeitung als Modekritiker auf der Stilseite. Samira Fricke leitet das Moderessort beim Playboy. David Roth tauchte in die Blogosphäre ein und betreibt den Männerblog Dandy Diary.

Modejournalismus – das ist viel mehr als Vogue, InStyle & Co.

Erfolgreiche Modejournalisten schreiben nicht mehr nur für Zeitschriften, sondern sind auch mit Blogs, YouTube und Instagram erfolgreich. Das Internet als journalistisches Medium, mit seinen Möglichkeiten und Grenzen bringt große Veränderungen für den Beruf des Journalisten. Der richtige Umgang mit dem Begriff Online-Journalismus gehört ebenso zum AMD-Ausbildungsgang.

Für Modejournalismus und die Branchen, in denen die Absolventen des Ausbildungsgangs arbeiten werden, sind Leidenschaft, Neugier, Offenheit, Gespür für Trends und Zeitströmungen, sowie Flexibilität und vor allem kreative Ausdauer gefragt. ,,Flexibilität. Unsere Branche erfordert jeden Tag aufs Neue Offenheit.“ Dennis Braatz (SZ)





Die AMD
Bild: Ricarda Datz




VON RICARDA DATZ
 

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